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Sommerglut - Frauenpower
von Dolores, 18 J. Als ich über die Schwelle trat Der Weg bis nach oben war anstrengend und lang. Und dann waren wir da - zuerst auf dem Platz vor der kleinen Kirche und schließlich mitten in einem verlassenen, geheimnisvollen, ganz aus Steinen erbautem Dorf. Als Unterkünfte gab es warme Heuböden, aber die meisten haben sich draußen ihre Zelte aufgebaut. Die Umgebung dort war traumhaft und wir waren ja auch Tag und Nacht in der Natur.
Zwischendurch gab es schon Gesprächsrunden, Naturaufgaben und individuelle Aufgaben. In dieser ersten Woche haben wir uns gegenseitig kennen gelernt, gelernt uns und die Natur zu spüren und die eigenen Grenzen zu spüren. In der zweiten Woche hatten wir zu jeder Himmelsrichtung einen Tag. Zum Beispiel der Süd -Tag, an dem wir unten am Fluss waren oder der Erd-Tag, an dem wir uns über und über beschmiert haben. Wir waren schon vorher „auf dem Berg“ um uns die in Frage kommenden Plätze anzugucken, haben Techniken des Knotenmachens und Planeaufbauens gelernt und uns innerlich und äußerlich auf das Quest vorbereitet. Es gab lange Gesprächsrunden im Tipi, viele Antworten und Fragen, Bedenken & Wünsche,…. Als es dann endlich losging, waren alle total aufgeregt. Wir wollten schon um 6.00 Uhr hochgehen, haben vorher noch eine Gemüsebrühe getrunken und haben uns dann im Tipi versammelt. Nach dem Schwellenritual hatte ich richtig das Gefühl, dass ich alles hinter mir lasse und nun unsichtbar meinen Weg gehen kann.
Auf diesem Platz habe ich mir mein Lager hergerichtet. Was ich die drei Tage dort gemacht und erlebt habe, kann ich hier gar nicht alles aufschreiben, aber ich kann sagen, dass ich mich selbst erst dort wirklich kennen gelernt habe, dass ich bis an meine äußersten Grenzen getreten bin und lang verborgenen Schmerz wieder ausgegraben habe. Das und auch das Fasten, was mich am zweiten Tag fast gelähmt hat, hat mich im nach hinein so gestärkt und aufgebaut. Die letzte Nacht, die wir durchwachen sollten, war ein Höhepunkt. Im Steinkreis habe ich zu allen Personen, die mir wichtig sind gesprochen, gesungen, gelauscht,…. Ich hatte mir für diese Nacht eine schräge Steinplatte ausgesucht an die ich mich fest klammern musste um nicht in den Abgrund zurutschen. Als am nächsten Morgen die Sonne aufging, war der Himmel zunächst wolkenverhangen und ich saß noch ein ganzes Weilchen da und habe gewartet, ob ich sie noch zu Gesicht bekomme. Die Sonne kam nicht, und so habe ich mich schließlich doch auf den Weg gemacht. Plötzlich hatte ich wieder Kraft und flog praktisch den Berg hinunter, so leicht und frei habe ich mich gefühlt. Unten im Dorf habe ich als erstes meine Schwester gesehen, wir sollten ja noch nicht sprechen und so haben wir uns nur angelächelt und sie hat mir den schmalen Weg frei gemacht. Im Tipi waren schon alle da. Ich war die letzte und als ich über die Schwelle trat und all die mir vertrauten Gesichter sah, die sich doch so verändert hatten und strahlen, dass es blendete, fing mein Herz an zu rasen und ich zitterte am ganzen Körper. Wir haben uns alle umarmt, haben gelacht, gestrahlt. Wir sollten noch nichts erzählen, denn es war Kojote-Tag. Das war schwer, aber irgendwie auch erleichternd. Nachdem wir eine Zeit im Tipi verbracht hatten, sind wir Hand in Hand ins Küchenzelt gezogen um dort unser erstes großen Mahl zu uns zu nehmen und das Fasten zu brechen. Dort haben auch schon meine Mutter und meine zwei Schwestern auf mich gewartet. Ich glaube ich bin noch nie so froh gewesen, sie wieder zu sehen. Obwohl es auch gut war, nach der freudigen Begrüßung an den Tisch für die Quester zu gehen und sie wieder allein zu lassen. Die fünf Tage danach waren auch nochmal so schön. Eine Mischung aus Leichtigkeit, Fröhlichkeit, Erleichterung, Traurigkeit, Wut, Versöhnung, Bewunderung, Verzweiflung….. Eine einzige Achterbahnfahrt. Die Geschichten der anderen waren so berührend und ergreifend und das Erzählen meiner Geschichte war so ungemein erleichternd für mich. Es war so wunderba,r die Spiegelungen zu hören, die Worte meiner eigenen Mutter zu vernehmen, welche mit Stolz und Bewunderung zu mir aufblickte, die anderen Quester hinter und neben mir zu spüren, als ich haltlos meinen Schmerz hinausweinte und danach von allen empfangen zu werden - im Kreise der Erwachsenen. So viel echte Umarmungen und Worte. Zwischenzeitlich kam mir die Zeit so ewig lang vor, doch der letzte Tag kam trotzdem viel zu schnell. Der Abschied war so schwer, obwohl ich wusste, dass ich sie ewig in meinem Herzen tragen würde. Die Erlebnisse und Begegnungen sind so tief in mir verwurzelt, dass sie so schnell nicht in Vergessenheit geraten. Aber anders als sonst habe ich mich vor Sehnsucht verzerrt, da ich mir sicher war und fühlen konnte, dass sie alle noch da waren. Für mich ist es jetzt danach so, als würde ich ein neues Leben anfangen. Ich wohne nicht mehr zuhause, sondern in einer WG mit völlig neuen Menschen und ziemlich weit weg von meiner Familie. Ich arbeite und bin immer wieder überrascht, was so alles in mir steckt. Vielen meiner Freunde ist es aufgefallen, dass ich mich verändert habe und auch ich merke es sehr stark. Ich bin so dankbar, dass ich dieses Quest machen durfte und würde es wirklich jedem sofort weiterempfehlen. Danke für den Zuschuss, der es meiner Familie erleichtert hat, mir die Visionssuche zu ermöglichen.
Helen Schulz ist Ergotherapeutin, Leiterin des IAKA (Institut für Aquatische Körperarbeit/ Freiburg); VisionsSuchebegleiterin seit 1993 (School of Lost Borders, USA), ausgebildet in Medizinradarbeit; ganzheitlichen Körpertherapien, Massagen und Tantra; macht Begleitung für Frauen in Krisen, Frauen- und Jugend-Seminare; ist IAT- Practitioner (Traumatherapie), Huna- und LomiLomiNui-Teacher, Naturfreundin, Mutter und Partnerin von Shanti Petschel. Text verlinken
InformationenKursleiterIn: Helen Schulz Kosten
760,- € exkl. ÜB/VPVeranstaltungsort
Piemont, Norditalien Voraussetzungen
keine, im Zweifel bitte Rücksprache Kontakt
CreaVista Academy 0331-867 28 16 www.creavista.org info@creavista.orgDauer
nächstes Seminar Sommerglut - Frauenpower: 28.08. - 10.9.2009 |