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Befreie Dich von Deiner Vergangenheit -Tagesseminar mit Paul Ferrini und Robert Betz
von Birgit Kratz Den Vorträgen von Robert Betz zu lauschen und seinen Inspirationen zu folgen, hat mir persönlich bereits zu einigen tiefen Einsichten verholfen, die sich nachhaltig positiv und auch fühlbar für andere auf meine Persönlichkeit ausgewirkt haben. Ich habe festgestellt, dass es mir nicht geschadet hat, nach vielen Jahren Satsang mit Samarpan nun auch mal Robert Betz zuzuhören. Die Lektüre von Paul Ferrinis neuem Buch 'Auf dem Weg nach Nirgendwo' stellte sich ebenfalls als äußerst hilfreich für mich heraus (siehe meine Rezension des Buches). Als ich erfuhr, dass Robert Betz und Paul Ferrini GEMEINSAM ein Tagesseminar veranstalten würden, gab es keinen Zwiefel, dass ich es gerne besuchen würde - auch um die beiden Vortragenden mal leibhaftig erleben zu können.
Gleich beim Empfang unserer Namensschilder am Saaleingang spürten wir die lebensfrohe Atmosphäre, die in diesem großen und hellen Raum herrschte. Nicht wenige der Seminarteilnehmer schienen sich untereinander bereits zu kennen und einige meinten sogar, auch mir schon begegnet zu sein, was ich zwar sehr unwahrscheinlich aber dafür wirklich nett fand. An den Verkaufstischen erwartete die Besucher eine bemerkenswert große Auswahl an Büchern und CD's - sowohl von Robert Betz als auch von Paul Ferrini. Offensichtlich sollte sich dieser Tag zu einem Treffen zweier äußerst produktiver Autoren gestalten. Mir persönlich gefiel diese Idee, den Vornamen eines jeden Kursteilnehmers vermittels Namensschild sichtbar zu machen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich andere Menschen ohne nachdenken zu müssen direkt mit ihrem Namen ansprechen kann. Und wenn ich selber mit meinem Namen, den ich mag, angesprochen werde, ist es ein wenig so, als würde der andere mich schon kennen. Besonders witzig fand ich es, dass sogar der Kellner mich mit meinem Namen ansprach. Um einen anderen Seminarteilnehmer mit Namen ansprechen zu können, war es also nicht mehr nötig, dass ich dem Betreffenden schon vorher in meinem Leben begegnet war und mich zusätzlich auch noch an seinen Namen erinnerte (womit ich so meine Probleme habe). Als sich kurz vor Beginn der Veranstaltung auf der Bühne, auf der außer einem Tisch und Stühlen noch eine große Info-Tafel mit Darstellungen der Bücher von Robert Betz und mit Ankündigungen seiner großen Seminare aufgebaut war, etwas zu tun schien, wurde ich neugierig. Robert Betz in seinem knallroten Hemd zu erkennen war nicht das Problem. Aber es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass dieser unscheinbare ältere Mann mit dem mausgrauen Hemd, den olivgrünen Hosen und der Krücke, der sich da auf einem Stuhl niederließ - Paul Ferrini war! Immer wieder ist es so erstaunlich für mich, dass ich Menschen, die mich im Herzen so tief berühren, auf der Straße glatt übersehen würde. Äußerlich konnten die beiden Seminarleiter kaum unterschiedlicher sein - Robert Betz bewegte sich, während er vortrug, wie ein Tänzer über die Bühne, während Paul Ferrini die ganze Zeit, auch wenn er den Part des Vortragenden übernommen hatte, wie ein Buddha dasaß und tief aus seiner Mitte zu sprechen schien. Später erfuhr ich, dass Ferrini sich auf Vorträgen normalerweise auch dynamischer verhielt, jetzt aber war ein Zeh gebrochen, und er hatte mit körperlichen Schmerzen zu tun. Das Seminar bestand hauptsächlich aus Vorträgen, die Robert Betz und Paul Ferrini abwechselnd - jeweils immer zum selben Thema - hielten. Da sowohl Seminarteilnehmer anwesend waren, die Paul Ferrini erleben wollten als auch solche, die vorrangig an einem Seminar mit Robert Betz interessiert waren, hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit, noch einen anderen Lehrer kennen zu lernen. Für mindestens einen unter uns Seminarteilnehmern war damit, wie er selbst am Ende des Tages allen freudig mitteilte, eine überraschende weil unerwartete Entdeckung verbunden: Er war gekommen, um Robert Betz zu sehen und hat Paul Ferrini zusätzlich für sich entdeckt. Haupt-Themen des Tages waren für mich Der Umgang mit den Gefühlen - besonders mit denen, die im allgemeinen nicht so sonderlich geliebt werden und Das innere Kind (und dieses Thema mag ich selber am allerliebsten). Jeder der beiden Lehrer stellte seinen Zugang zu diesen Themen vor und ließ das Publikum an seinen Erfahrungen teilhaben. Robert Betz leitete Meditationen an, die es erlauben, dem inneren Kind bzw. einem bestimmten Aspekt der eigenen Persönlichkeit, die gerade gesehen werden möchte, zu begegnen.
Und sein Vorschlag, wie man mit diesem Schatten umgehen könnte, lässt sich in kurzen Worten als "liebevolle, geduldige, mitfühlende Zuwendung" beschreiben. Ich weiß gar nicht, ob es mir möglich ist, dieses plötzliche Entzücken in Worte zu fassen, das mich erfasste, als ich die Liebe und Weisheit erkannte, die aus Paul Ferrinis Worten zu mir herüberschwang... In einer praktischen Übung ließ Paul Ferrini uns Seminarteilnehmer die intensive Erfahrung machen, die sich einstellt, wenn wir einem fremden Menschen, der "nur" zuhört, das erzählen, was uns am meisten auf der Seele liegt: Bei mir persönlich hat sich eine große Erleichterung eingestellt. Das Gefühl einer tiefen Schuld oder eines Versagens meiner Mutter gegenüber konnte sich während und nachdem ich von meinem schlechten Gewissen zu der vor mir sitzenden Semianrteilnehmerin sprach, auflösen. Statt dessen stellte sich ganz von selbst eine klarere und reellere Sicht auf mein damaliges Verhalten, das ich immer für falsch gehalten hatte, ein. Plötzlich konnte ich die Situation sogar auch aus der Sicht meiner bereits verstorbenen Mutter sehen. Ich entdeckte ein neues Mitgefühl für mich selber, die ich mich damals in einer extremen Ausnahmesituation befunden hatte. Ich konnte erkennen, dass ich es wirklich gut gemacht habe - so gut es mir damals unter den gegebenen Bedingungen möglich gewesen war. Ich konnte und kann die Dankbarkeit meiner Mutter mir gegenüber fühlen und damit wächst meine Wertschätzung für meine Mutter und ihren Lebensweg, der wirklich nicht leicht für sie selber war. Vorwürfe, die ich ihr gegenüber unbewusst gehegt hatte, lösten sich einfach auf. Was blieb, ist Berührt-Sein und Liebe - mir selbst und meiner Mutter gegenüber. Und diese große Klärung passierte allein dadurch, dass ich es schaffte, jemandem, der nur still zuhörte und keinen Kommentar abgab, meinen Schmerz anzuvertrauen! Ich durfte erleben, was für eine starke Transformationshilfe blankes Zuhören ist.
Robert Betz erklärte uns das Gesetz der Dualität (sollte ich eigentlich kennen, hatte ich gedacht ;o) ) in extrem einfachen Worten - etwa so: "Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass, wenn Leute zwei Kinder haben, eines oft sehr lieb und brav und das andere das komplette Gegenteil - ein richtiger kleiner Störenfried - ist? Ja? Das ist deswegen, damit das brave Kind auch das Gegenteil zum Brav-Sein in sich entdecken kann. - Das freche Kind sagt ihm: 'Du bist brav, ja? Na, das wollen wir doch mal sehen!'" Ich selber war ein schnuckeliges durch und durch liebenswertes Mädchen gewesen, die große Liebe meiner Eltern - bis der erste erschütternde Schock meines Lebens geschah: Als ich gerade 2 Jahre alt war, erschien mein Bruder in meinem Leben - und mit ihm meine Eifersucht, mein Neid und meine Bosheit. Klar hat das meiner Mutter gar nicht gefallen, denn ich entsprach nun nicht mehr ihrem alten Bild. Und ich bekam das Gefühl, dass es nicht gut ist, böse zu sein. Also versteckte ich die Bosheit und wurde dafür hinterhältig, gemein und fies meinem armen kleinen Bruder gegenüber. Der schien mir hilflos ausgeliefert zu sein und wurde immer erwischt, wenn er mich haute, weil ich ihn heimlich geärgert hatte... Ich entdeckte nun, während ich Robert Betz zuhörte, völlig unvorbereitet und deshalb höchst erstaunt, dass es vielleicht doch gar nicht verkehrt gewesen ist, dass mein Bruder geboren wurde?!?!! Sein Erscheinen sorgte dafür, dass ich vollständiger gesehen werden konnte. Es war ein für mich folgenschwerer Irrtum, die "unschönen Seiten" an mir zu verurteilen und zu verstecken. Wie sagte Robert Betz: "Wer lieb ist, MUSS auch böse sein - das geht gar nicht anders, die Gegensätze gehören zusammen - man kann sie nicht trennen. Wenn wir das versuchen, dann sind wir nur halb." Also werde ich wohl den Rest meines Lebens immer mal wieder meine fiese Seite offenbaren. Aber jetzt weiß ich wenigstens, dass das ganz einfach dazu gehört. Er-leich-te-rung!!! Schon für die geschilderten Erlebnisse (und die beschriebenen waren nicht alle) hat es sich für mich gelohnt, dieses Tagesseminar zu besuchen. Große Lasten, die ich lange unbewusst mit mir rumgeschleppt hatte, haben sich aufgelöst, wofür ich zutiefst dankbar bin. Allerdings: Uns von unserer Vergangenheit zu befreien, so sagte uns Paul Ferrini ganz klar in einem Vortrag, das wird unser ganzes Leben lang noch dauern. Immer wieder wird etwas "Dunkles" in uns hochkommen, das gesehen, angenommen und geliebt werden möchte... Text verlinken
InformationenKursleiterIn: Robert Betz & Paul Ferrini Kosten
129,- Euro; Ermäßigt für Studenten, Rentner & ErweVeranstaltungsort
Stadthalle Bonn - Bad GodesbergVoraussetzungen
keineKontakt
www.robert-betz.deDauer
9 - 19 UhrWeitere Infos: Das Tagesseminar beginnt um 9:00 Uhr und endet um 19:00 Uhr Mittagspause von 12:30 Uhr bis 14:00 Uhr In der Vormittags- und Nachmittagspause sind Kaffee, Tee, Wasser, Säfte sowie belegte Brötchen und Gebäck und Obst enthalten. Über den Autor: Birgit Kratz, Hausfrau, Mutter und Mitgestalterin des Spirituellen Portals |